Erster Gastartikel von Susanne Richter
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Der erste Artikel von Susanne Richter beschäftigt sich mit der Frage, ob unabhängige Optiker-Fachgeschäfte im Wandel des Marktes auf Dauer bestehen können. Angesichts der Marktkonsolidierung in der Augenoptik-Branche, insbesondere durch den Zusammenschluss von Essilor und Luxottica sowie deren Übernahme von Grandvision, stehen lokale Optiker vor Herausforderungen. Das Exklusivkonzept von OptiSwiss, das eine Partnerschaft mit unabhängigen Optikergeschäften fördert, bietet eine mögliche Lösung. Es ermöglicht den Fachhändlern eine transparente Preispolitik und einen Gebietsschutz, um ihre Betriebe zu schützen. Dennoch müssen lokale Optiker selbst aktiv werden und ihre Strategien für langfristiges Überleben entwickeln. Im zweiten Teil der Artikelserie werden die besonderen Herausforderungen und Chancen für lokale Optiker-Ketten beleuchtet.

Können unabhängige Optiker-Fachgeschäfte auf Dauer bestehen?

Als ich zu Beginn des Jahres 2023 vom Exklusivkonzept des größten Schweizer Brillenglas-Herstellers OptiSwiss erfuhr, welches eine ausschließliche Belieferung von Fachhändlern vorsieht, die zudem von einer transparenten Preispolitik und der besonderen Exklusivität in Form eines Gebietsschutzes für die jeweiligen Betriebe profitieren sollten, staunte ich nicht schlecht. Ich fragte mich, wie dieser stringente Fokus eines Brillenglasherstellers auf unabhängige, lokale Optikerbetriebe einzuordnen ist und warum das Exklusivkonzept-Angebot gerade jetzt kommt. Schließlich kam ich auf eine für mich sehr naheliegende Erklärung, die ihren Ursprung in der aktuell spürbaren Marktkonsolidierung innerhalb der Augenoptik-Branche hat.

EssiLuxGrandvision - bisher größter Konsolidierungsakt in der Augenoptik-Branche

Als die EU-Kartellhüter im Jahr 2018 die Heirat von Essilor und Luxottica nach zwei langen Jahren schließlich durchwinkten, entstand eine Fusion der Superlative im Brillenmarkt, den Analysten auf mindestens 100 Milliarden Franken Umsatz schätzen und die rund 150.000 Mitarbeitende beschäftigt. Ende Juli 2019 war die Hochzeit perfekt und man spricht über ein Volumen von jährlich etwa einer Milliarde Gläsern und Gestellen. Essilor als Entwicklerin des Gleitsichtglases mit Sehkorrektur für Nähe und Ferne in einem Glas und Luxottica, die Fassungsherstellerin, die unter vielen anderen Mode-Labels solche von Prada, Ray Ban, Chanel uvm. vertreibt. Und damit nicht genug, kaufte der Riese Essilor-Luxottica zudem für 7,2 Milliarden Euro den niederländischen Konzern Grandvision und damit die zu Grandvision gehörenden Firmen Visilab, Koch Optik, +Vision und seit neuestem McOptik.

Was das mit Exklusivkonzept von OptiSwiss damit zu tun hat

Ein derartiger Prozess der Monopolisierung führt nicht nur zu zunehmenden Abhängigkeiten für unabhängige, lokale Qualitätsoptiker, in dem die Großen - hier EssiLuxGrandVision -  die Hoheit über die gesamte Wertschöpfungskette und damit auch auf Produkt und Preise haben, er führt gleichermaßen zu der Gefahr, andere, bewährte Zulieferpartner von Optikerfachgeschäften langfristig auszuboten. Denn wenn Optiker bestimmte Wertschöpfungselemente nicht mehr selbst frei bestimmen können, sind sie gezwungenermaßen dem Diktat des Monopols unterworfen. In diesem Kontext stellt das Exklusikonzept von OptiSwiss, das sich ausschließlich auf eine feste Partnerschaft mit unabhängigen, lokale Optikergeschäften richtet, einen aus meiner Sicht klugen Schachzug dar. Denn OptiSwiss bietet Partner-Optikern nicht nur einen auf den Erhalt ihrer Betriebe gerichteten echten Mehrwert, sondern leistet damit zugleich einen Beitrag, mit Blick auf die Zukunft auch Vorsorge für die eigene, weitere Existenz zu treffen.

Lokale Optikerfachbetriebe müssen selbst ins Handeln kommen

Abgesehen von solchen Leuchttürmen, wie dem Exklusikonzept von OptiSwiss, bei denen lokalen Optikerfachgeschäften hilfreich „unter die Arme gegriffen“ wird, ist es höchste Zeit, dass Optiker ihre eigenen Strategien für dauerhaftes Fortbestehen entwickeln. Dabei lohnt sich ein Blick auf die lokalen Optiker-Ketten. „Wie bitte, Optiker-Ketten?“, höre ich es in Gedanken da schon fragend rufen. Aber ja, denn die Herausforderungen zu mehr Umsatz, mehr Gewinn und einem höheren Customer Value sind ja für alle Marktteilnehmer gleich. Während lokale Ketten aber zwei Hürden zugleich nehmen müssen, haben lokale Optikerbetriebe eine davon bereits seit Jahrzehnten auf das Beste perfektioniert. Welche beiden Hürden das sind, worin der eigene Vorsprung von lokalen Qualitäts-Optikerbetrieben besteht und wie es diesen jetzt zu nutzen gilt, erfahren Sie im Teil 2 dieser 3-teiligen Artikelserie.