Deutschlands bekanntester Optiker gestorben
Deutschlands bekanntester Optiker gestorben
Deutschlands bekanntester Optiker gestorben
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Deutschlands bekanntester Optiker gestorben

Deutschlands bekanntester Optiker gestorben

Günther Fielmann wurde durch seinen Namen, der nahezu untrennbar mit Brillen verbunden war, über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Seine Optikerkette, die auch international zahlreiche Niederlassungen aufwies, hatte ihn zu einer Schlüsselfigur in der Branche gemacht. Am 3. Januar 2024 verstarb der Brillenmogul im Alter von 84 Jahren in seinem Heimatort Lütjensee in Schleswig-Holstein. Die Fielmann-Gruppe gab diese traurige Nachricht am Freitag bekannt. Sein Vermächtnis und sein Beitrag zur Optikindustrie bleiben unbestritten, während sein Name und seine Errungenschaften in der Welt der Brillen auch weiterhin als Symbol für Qualität und Innovation in Erinnerung bleiben werden.

 

Zum Ursprung

Günther Fielmann, ein gebürtiger Schleswig-Holsteiner, kam am 17. September 1939 in Stafstedt zur Welt. Ursprünglich strebte er eine Karriere als Fotograf an, doch der Wunsch seines Vaters nach einer soliden Berufsausbildung lenkte ihn in die Optik. Bereits im Alter von 17 Jahren begann Günther Fielmann eine Lehre als Augenoptiker und sammelte in den USA Kenntnisse darüber, wie Brillen und Gläser industriell gefertigt werden. Mit 33 Jahren eröffnete er sein erstes Optikergeschäft und etablierte sich innerhalb weniger Jahre als führender Optiker in Deutschland.

Seine Vorgehensweise unterschied sich maßgeblich von der seiner Branchenkollegen zu dieser Zeit: Fielmann akzeptierte zunächst eine niedrigere Gewinnspanne, beseitigte den Zwischenhandel und bot Kunden:innen Garantien an. Im Jahr 1981 verhandelte er mit den Krankenkassen und ersetzte die bisherigen Kassenbrillen durch moderne Modelle. "Vorher musste jeder Brillenträger sein geringes Einkommen durch die Brille zeigen", erinnerte sich Fielmann an diese Zeit. In Kiel eröffnete er 1982 sein erstes Super-Center, ein Optik-Fachgeschäft mit 7.000 Brillen. Das Unternehmen ging 1994 an die Börse und expandierte international, wobei anfangs der Fokus hauptsächlich auf der Schweiz und Österreich lag. Erst mehr als zwei Jahrzehnte später, nach dem Einstieg seines Sohnes Marc in das Unternehmen, weitete Fielmann ab 2015 auch seine Präsenz südlich der Alpen aus, zuerst in Norditalien und Slowenien.

Der Fielmann-Konzern erreichte eine beispiellose Position als Europas erfolgreichster Brillenhersteller. Günther Fielmann verkündete Jahr für Jahr neue Rekorde und die Aktien des Konzerns wuchsen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stetig. Sein Privatleben hielt er größtenteils fern von der Öffentlichkeit. In seinen späten 40er Jahren heiratete er und bekam zwei Kinder, darunter Sohn Marc, den er gezielt auf die Leitung des Unternehmens vorbereitete. Fünf Jahre später kam seine Tochter Sophie-Luise zur Welt.

 

Engagement und Nachhaltigkeit

Neben seinen geschäftlichen Erfolgen setzte sich Günther Fielmann auch für Umwelt und Gemeinwohl ein. Er widmete sich der ökologischen Landwirtschaft und erwarb das Schloss Plön, das heute als Bildungsstätte für Augenoptiker:innen genutzt wird. Darüber hinaus tätigte Fielmann beträchtliche Spenden für Bildung, Wissenschaft, Kultur sowie für Ökologie und Naturschutz.

Er beteiligte seine Mitarbeiter:innen am Unternehmen durch Aktien und ließ jedes Jahr einen Baum für jeden von ihnen pflanzen. Sein strategischer Weitblick, die konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kunden:innen und sein Einsatz für das Gemeinwohl hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft.

 

Mehrfache Auszeichnungen

Für sein unternehmerisches Engagement und seine gesellschaftlichen Verdienste wurde Günther Fielmann mit verschiedenen Auszeichnungen geehrt. Dazu zählen unter anderem das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2016 sowie die Ehrenbürgerwürde des Bundeslandes Schleswig-Holstein, ebenfalls im selben Jahr. Bereits 2002 wurde Günther Fielmann zum Professor des Landes Schleswig-Holstein ernannt, und 2004 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

 

Zahlen und Fakten

Günther Fielmann, ein Pionier im Bereich der Augenoptik, hat die deutsche Optikbranche maßgeblich revolutioniert. Das Unternehmen wurde 1972 in Cuxhaven gegründet und ist heute mit einer Vielzahl von Niederlassungen in Deutschland und anderen europäischen Ländern ein führender Marktteilnehmer in Europa. Seit 1994 ist Fielmann an der Börse notiert, wobei der Großteil der Unternehmensanteile weiterhin im Besitz des Gründers verblieb. Im Jahr 2012 brachte er diese in eine Familienstiftung ein. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen weltweit 23.000 Mitarbeiter:innen und gilt als das drittgrößte Unternehmen in der Branche. Bis Ende März 2023 hatte die Fielmann AG laut eigener Angabe insgesamt 977 Niederlassungen im In- und Ausland und verzeichnete 27 Millionen Kunden:innen. Im Jahr 2019 zog sich Fielmann aus dem Unternehmen zurück und übergab es in die Hände seines Sohnes Marc.